So was haben wir schon hinter uns gelassen? Die Vereinsausfahrt mit Übernachtung und viel Spaß nach Lauenburg, das tolle Wiegebier der BSG-Königin Sigrid, den von mir ausgerichteten „Königin-Kaffee“ und das Vergleichsschießen mit gaaaanz vielen Männern.
Nun richtete sich unser ganzes Bestreben auf das Königsschießen der „Bürger-Schützen-Gesellschaft von 1392 Göttingen e.V.“ welches ja wie wahrscheinlich allen Interessierten bekannt ist, alljährlich vor dem Göttinger Schützenfest stattfindet. Gleich im ersten Gründungsjahr stellten wir die Königin, was für uns selbst und alle etablierten Vereine eine riesengroße Überraschung war. Also musste jetzt im 25. Gründungsjahr unbedingt zu unseren Jubiläumsball im November die BSG-Königin aus unserem Verein kommen. Die Erfolgsbilanz der vergangenen Jahre kann sich durchaus sehen lassen, also muss es jetzt doch auch klappen. Wir hatten schon im Schüler/Jugendkönigshaus 9 mal die Königin gestellt. Die drei Jungendlichen wurden von mir ins Gebet genommen und es wurde vorher fleißig trainiert. Ob mit Erfolg, sollte sich zeigen.
Unsere Inge Pfaff heizte gewaltig bei den Damen ein. Wir hatten doch bereits 11 Ehrenscheiben, 9 Königin der Königinnen, 14 Prinzessinnen, 14 Kronprinzessinnen und 9 Königinnen unter uns verteilt. Dazu haben wir auch noch 6mal das gesamte weibliche Königshaus in unseren roten Westen zeigen können. Als das Schützenfest endlich da war, wir hatten verdientermaßen auch schönes Wetter, war ich nicht allein aufgeregt. Beim Antreten der Vereine durfte ich (weil ja amtierende Diana-Königin) neben unserer 1. Vorsitzender Erika Fandrey-Rannenberg marschieren, die Abnahme der Vereine machte uns viel Freude war die noch amtierende BSG-Königin unsere Sigrid Heimberg und die Schülerkönigin das Vereinsnesthäkchen Jordis Schürmann. Habe ich mich über die zwei gefreut. Sieht schon toll aus, das Rot zwischen lauter Grün.
Sonnabends im Zelt griff meine Nervosität auf alle über. Wir müssen es einfach schaffen!!! Es fing gut an: Die Ehrenscheibe der Jugendlichen hatte unsere Sennika Apel im letzten Jugendjahr erschossen, der wichtige Standmeister ging auf Platz 2 an Jordis und gewonnen hat „Gott sei Dank“ auch eine von uns, Victoria Heinzen. Ein Fingerzeig auf die Jugendkönigin? Ich war mir so sicher: wir haben sie! Dann kam die Proklamation. Ich war schweißnass vor Aufregung. Mit Jordis als Kronprinzessin habe ich EINE ins Königshaus bekommen und bin trotz fehlender Königin froh und dankbar darüber. Danke liebe Jordis, Ehre gerettet!!!
Jetzt sollten die Damen aber zeigen, was sie bei uns (sind wir als Schießsportleiter doch das vereinsinterne Königshaus) gelernt haben. Toll, die Ehrenscheibe der BSG erhielt Irmgard Hampe, Königin der ehemaligen BSG-Königinnen wurde Marianne Schwerdtfeger. Großer Jubel bei allen. Hat mir das viel Freude gemacht. Doch dann kam für mich der Hammer. Weil alle so gern zu mir kommen wollten, um mich am nächsten Morgen abzuholen zum Umzug, haben sich doch alle zurückgehalten. Das BSG-Königshaus hat nämlich eine Einladung zum Bürgermeister ins Rathaus. Mädels, ich danke euch für eure Liebe zu mir. In Klartext heißt das: es hat keine ins Königshaus geschafft. Aber wir lassen uns nicht lumpen und feiern trotzdem, so dass es im „Göttinger Tageblatt“ doch wirklich über uns stand:
„Die roten Blutkörperchen der BSG“
Der Sonntagmorgen weckte alle mit strahlendem Sonnenschein und ich stand bereit, meine Schützenschwestern und die Kapelle zu empfangen. Es kamen aber auch alle. War das schön!!!
Wir konnten schön im Schatten sitzen, sind nicht verdurstet, Schwiegersohn Roland hat wunderbar für alle gekocht, alle sind glücklich! Die Musiker von Sühlbeck-Drüber sorgten für Kurzweil und ich hatte sogar Servietten.
„Willkommen bei Königin Marion“ und „Guten Appetit wünscht Königin Marion“. Mit Heinz Erhardt zu sagen: „was bin ich manchmal für ein Schelm.“ Die Jugendkönigin Victoria und ich hatten sogar Kronen auf, die allgemein sehr bewundert wurden. Meine 3jährige Enkelin fand, Oma braucht eine Krone, sonst ist sie keine Königin. So ist die ganze Familie im Verein eingebunden. Danke!
Gut gelaunt und von der Kapelle unterstützt fuhren wir mit dem Stadtbus zum Sammelpunkt, um am großen Schützenumzug teilzunehmen. Unsere jungen Frauen hatten den LKW von Erwin Rannenberg mit seiner Hilfe toll geschmückt. Ein neues Vereinsfoto von uns allen hing groß an den Seiten und lauter rote Luftballons machten einen lustigen Eindruck. Unsere Chefin Erika wollte mit ihrem Diana-Auto fahren. Sie hat es extra für das Jubiläumsjahr aufmotzen lassen. Es ist ja sowieso schon rot, aber nun sind ein großes Bild von ihr als 1. Vorsitzende über 25 Jahre und ein Vereinsfoto fest angebracht. Ja ja, trommeln gehört zum Handwerk und bringt neue Schützenschwestern.
Doch dann kam der Schock: die Wagen waren vorher schon zum Sammelpunkt gebracht worden und Erikas Autoschlüssel war daheim geblieben. Panik bei ihr und keiner zu erreichen, der ihn bringen könnte. Was nun? Der Sonntagmorgen weckte alle mit strahlendem Sonnenschein und ich stand bereit meine Schützenschwestern und die Kapelle zu empfangen. Es kamen aber auch alle. War das schön!!! Wir konnten schön im Schatten sitzen, sind nicht verdurstet, Schwiegersohn Roland hat wunderbar für alle gekocht, alle sind glücklich! Die Musiker von Sühlbeck-Drüber sorgten für Kurzweil und ich hatte sogar Servietten
Also Erwin nach Hause schicken, Schlüssel holen. Der Zug geht los, gleich kommt Erwin. Die ersten Vereine sind weg und wir sind an der Reihe. Kein Erwin, kein Schlüssel und auch der LKW-Schlüssel sind nicht da. Was nun? Die Dianas treten an die Seite, warten auf Erwin und lassen andere vorbeiziehen. Und Ich? Ich habe einen Heidenspaß. Mit meiner Pappkrone auf dem Kopf stehe ich am Straßenrand und winke königlich allen zu, die vorbeiziehen. War ein voller Erfolg, aber die sollten sich noch wundern. Oh, Erwin kommt. Inzwischen haben sich unsere marschierfähigen Damen als letzte an den Zug angeschlossen, wir sitzen in froher Erwartung auf dem LKW und fahren los.
Doch was machen unsere Ordnungshüter? Sie lassen uns doch nicht vor ihren Wagen einschwenken. Wir dürfen nicht mehr. Gemütlich fuhren wir dann gleich zum Festplatz und waren als erste da. Wunder über Wunder. Da steh ich doch und nehme schon wieder die Parade ab. Die Damen müssen unterwegs auch einen Haufen Spaß gehabt haben, wie ich hörte und gelesen habe. Alles wartet auf die Dianas und ihre 1. Vorsitzende. Dann kommen die Damen fröhlich am Ende ohne Chefin. Na ja, mit 25 ist frau ja erwachsen und darf schon mal allein marschieren. Aber das strenge Reglement unserer Erika hat sich ausgezahlt. Es ist keine aus der Reihe getanzt.
Das Fazit ist:
egal ob BSG-Königshaus oder nicht, kleine oder große Pannen, wir machen das Beste daraus und halten zusammen. Deshalb bin ich auch gern Diana-Königin.
Das nächste tolle Ereignis war unser diesjähriges Königsschießen im September.
Wer an dem Tag verhindert war, hatte vorgeschossen um ja dabei zu sein. Die Ergebnisse sind auf einem hohen Niveau und nach meiner Kettenabnahme wird es sehr spannend. Da wir an diesem Tage auch eine Tageskönigin ausschießen, wird beim leckeren Rippchenessen bei Erika auch gleich spekuliert. Jetzt habe ich nur noch 2 Jugendliche zu betreuen und die durften erstmals am Damentag schießen. Aber natürlich ein anderes Programm, nur für sie. Mal sehen was draus wird. Ich freue mich, dass Michaela Fandrey den Tagespokal gewonnen hat. Bedeutet das was?
Ich habe meine Untertanen erschreckt und eingeladen zu einem etwas anderen Sport. Keine wusste welchen, nur einfache Bekleidung, keine Uniform. Alle die an einem Freitag Zeit hatten, haben sich auch eingefunden. Sogar die Volkskönigin von Göttingen Maria Samoil kam, unsere Schützendame Renate Bank war leider durch eine Sitzung verhindert. Pünktlich um 18.30 standen die Dianas stramm zum Sport im Vereinshaus der Kleingartenkolonie „Edelweiß“. Nicht eine kam zu spät. Für mich ist knobeln auch Sport, aber das wussten sie nicht. Also kam Erika Herold mit Springseil und Hula-Hopp-Reifen am Arm und unsere 1. Schriftführerin Ute Schormann schoß für mich den Vogel ab. Zünftig sportlich gekleidet erschien sie im Jogginganzug mit passendem Stirnband. Da es beim knobeln ziemlich heiß herging, war das Ding gut angebracht. Drei Runden 1-2-3 strengen ziemlich an, bei 1-2-3 am Tisch einmal einen Roten war für manche Tische schon etwas hart. Schön ist nach jeder Runde die Auslosung der nächsten Tische. Dadurch kam Bewegung in den Verein und jung und alt saßen in verschiedenen Konstellationen zusammen. Keine sogenannte Cliquen-Wirtschaft. Ich durfte nach dem Ende die Bewertung ausrechnen und für die Pause hatte ich lecker Bigosch gekocht. Alle waren satt und zufrieden, so dass auch der letzte Platz nicht enttäuscht war. Vorher hatte ich allen 5,00 € abgenommen und mich erstaunte, dass keine gefragt hat wofür oder weshalb. Alle haben ohne Murren bezahlt. So sind eben die Dianas, geben immer gern. Ich hatte Preise von dem Geld besorgt, die mein Mann in der Pause schnell aufgebaut hat. Was haben sie geguckt bei der Preisverteilung. Jede durfte sich etwas aussuchen. Meine Freundin Inge Pfaff, die immer jammert: „ich schieße so schlecht“, dabei war sie schon mehrmals Königin im Verein und in der BSG, hat mich „heul“ auch schon geschlagen und ist meine Kronprinzessin, hat gewonnen. Das gab natürlich ein großes Gelächter.
Ich möchte bei allen Dianas für das schöne Königsjahr bedanken und freue
mich, dass ich bei der Feier am Gründungsabend noch die Königskette tragen darf.
Und an alle, die ihr dies lest: Wenn ihr Sport und Spaß verbinden möchtet oder auch eure Frauen und Töchter, meldet euch bei uns.
Eure Marion Herkt